Marketing-Leiterin Christiane (Name von der Redaktion geändert), hat seit 10 Jahren die Marketingstrategie des Unternehmens erfolgreich definiert und umgesetzt. Schließlich wird das Management ausgetauscht und die eingeschlagene Strategie wird geändert. Christiane kommt mit der Situation nicht klar, kann sich nicht mit der Strategie anfreunden, möchte sich und ihre alten Vorgesetzten nicht hintergehen und will das Unternehmen verlassen.
Im Coaching schauen wir genauer auf das Thema ihrer Rolle in der Organisation. Sie hat sich mit der alten Strategie quasi überidentifiziert. In der Rollenklärung wird klar, dass nun einmal der Vorstand für die Strategie kraft Rolle verantwortlich ist. Das Hinterfragen der Strategie ist elementarer Bestandteil der Aufgabe von Vorständen. Das war ihr bis dahin nicht bewußt. Christianes Rolle in der Organisation beschränkt sich im Grund auf die fachliche Beurteilung und Umsetzung der Strategie. Für sie war das Ganze schon wie ein „Baby“ und nahm es zu persönlich.
Neutral betrachtet und das trotzige Kind verstehend, war sie in der Lage anzunehmen, dass die neue Strategie fachlich ebenso in Ordnung war und lernte so die Emotion von der Rolle zu trennen. Es war wie ein Befreiungsschlag, der es ihr ermöglichte, sachlich und mit weniger Emotionen solche Fragestellungen zu lösen und sich mit einer gesunden Distanz immer wieder selbst zu hinterfragen, ob der eingeschlagene Weg noch der Richtige ist. Nach zwei Jahren wurde Christiane Marketing-Vorstand.

